Scheinbarer Retroperitonealtumor (abspaltbare Nierenzyste)

tuab_22a_n.jpg bis tuab_22d_n.jpg: 13.9jähriges Mädchen, bei welchem im Rahmen der Abklärung eines rezidivierenden Harnwegsinfektes ein IVU angefertigt wurde. tuab_22a_n.jpg: Vergrösserung des rechten Nierenoberpols mit Amputation der oberen Kelchgruppe im Vergleich zur linken Niere. tuab_22b_n.jpg: Intraoperativer Situs: Halbkugelige Ausbuchtung des Nierenparenchyms lateral am rechten Nierenoberpol. tuab_22c_n.jpg/ tuab_22d_n.jpg: Zystisches Gebilde, das aus dem rechten Nierenoberpol ausgehülst werden konnte. tuab_22a_n.jpg bis tuab_22d_n.jpg: Es handelt sich um eine abspaltbare Nierenzyste, die sowohl bei der Abklärung (Verziehung und Dekonfiguration des Nierenbeckenkelchsystems analog einem umschriebenen Wilmstumor) als auch intraoperativ (buckelige Ausbuchtung des Nierenparenchyms) an einen Wilmstumor erinnern kann. Die Kenntnis dieses Krankheitsbildes verhindert eine unnötige Nephrektomie. Bei rezidivierenden Harnwegsinfekten ohne andere Ursache und/oder bei steter Grössenzunahme und Ueberschreiten einer krititischen Grösse mit Beeinträchtigung des Nierenbeckenkelchsystems ist die Enukleation indiziert. Es besteht keine Verbindung zum Nierenbeckenkelchsystem, jedoch kann dieses bei der Operation eröffnet werden.
Abspaltbare Nierenzysten sind ein Beispiel einer missbildungsbedingten Differentialdiagnose eines Nephroblastoms.