Blutendes Dünndarmulkus (Invagination)

anus_14b_n.jpg: Dünndarmdivertikelresektat mit heller Schleimhaut (links im Bild) und daran anschliessender dunkel gefärbter Dünndarmwand; an der Uebergangszone tiefer, ausgestanzter und runder Defekt.
Es handelt sich beim Defekt um ein Ulkus als Folge der Anwesenheit von Magenschleimhaut (helle Schleimhaut mit dicken Falten) im Meckeldivertikel, welches zur Melaena geführt hat. anus_14a_n.jpg: Technetiumszintigramm. Technetium reichert sich in der Magenschleimhaut an (grosser weisser Fleck unterhalb der untersten linken Rippe) und falls andernorts Magenschleimhaut vorkommt wie im vorliegenden Fall ( anus_14a_n.jpg) auch dort (kleiner weisser Fleck paramedian unten).
Da in circa der Hälfte der untersuchten Meckeldivertikel Inseln von Magenschleimhaut vorkommen, kann ein Technetiumszintigramm zum Nachweis eines Meckel'schen Divertikels als Ursache einer Melaena eingesetzt werden. anus_14c_n.jpg: Rechts im Bild aufgeschnittenes Dünndarmsegment, das in Verbindung zu einer anderen Struktur steht; deren Schleimhaut ist heller und weist ein anderes Relief auf. Dazwischen Loch in der Darmwand mit Umgebungsrötung.
Es handelt sich bei der links gelegenen Struktur um ein aufgeschnittenes Meckeldivertikel, welches dünndarmwärts mit Magenschleimhaut ausgekleidet ist. Zufolge Magenschleimhautsekretion ist es im Dünndarm nahe am Uebergang zum Divertikel zu einem blutenden Ulkus mit gedeckter Perforation gekommen.
Da 50 Prozent der operierten Meckeldivertikel Magenschleimhaut enthalten, zählt ein Blutabgang aus dem Anus nebst einer symptomatischen Invagination und einer akuten Entzündung des Divertikels (analog einer Appendicitis) zu einer relativ häufigen Komplikation eines Meckel’schen Divertikels. Es handelt sich im Gegensatz zu einer Invagination um eine schmerzlose und ggf. profuse Blutung, oft bei Kleinkindern, die ein unerwartet tiefes Hämoglobin aufweisen.