Funktionelle Ursachen (Erbrechen)

Übersicht der wichtigeren, funktionellen Ursachen von Erbrechen, die in der Differentialdiagnose einer hypertrophischen Pylorusstenose eine Rolle spielen können. Vom Prädilektionsalter der hypertrophischen Pylorusstenose her gesehen spielt die Rumination eine geringe Rolle, da diese Verhaltensstörung erst ab der zweiten Hälfte des Säuglingsalters in Erscheinung tritt und bei genauer klinischer Beobachtung als solche erkannt werden kann. Wichtiger sind die Dreimonatskolik, der Pylorospasmus und das antral dysmotility disorder. Junge Säuglinge mit Dreimonatskoliken werden wegen des Erbrechens nach der Nahrungsaufnahme und der Bauchschmerzen oft fälschlicherweise mit der Verdachtsdiagnose ‚Pylorusstenose’ zugewiesen; eine genaue Anamnese und die Beobachtung der Nahrungsaufnahme erlauben in der Regel die Diagnose. Die Diagnose ‚Pylorospasmus’ wird oft dann gestellt, wenn die Bildgebung die Kriterien einer Pyolrustsenose nicht erfüllt oder wenn eine probatorische konservative Behandlung weiterhilft. Dabei ist zu bedenken, dass a) die Klinik dem radiologischen Nachweis einer hypertrophischen Pylorusstenose vorausgehen gehen kann und b) trotz des Vorliegens einer Pylorusstenose eine teilweise Ernährbarkeit möglich ist. $$regu_1??££ Vergleichsbild§§ . Entsprechend muss die Bildgebung wiederholt oder überhaupt aus Sicherheitsgründen vorgenommen werden. Das antral dismotility disorder spielt vorallem bei der Abklärung eines gastro-ösophagealen Refluxes eine Rolle; die Abklärung kann auch mit Isotopen erfolgen. Bei Misserfolg einer konservativen Therapie desselben oder bei einer Fundoplikatio kann eine zusätzliche Pyloroplastik nützlich sein.