Utriculuserweiterung Nr.1 (DD Miktionsstörungen)
mikt_6a_n.jpg: Ventralansicht des Penis bei einem 4 Monate alten Säugling mit der Harnröhrenmündung zwischen den beiden Skrotalhälften anlässlich einer Operation wegen Inguinalhernien und präfaszialer Hodenektopie beidseits.
mikt_6b_n.jpg: Aeusseres Genitale nach Urethrarekonstruktion im Spielalter; soweit regelrechtes äusseres Genitale.
mikt_6c_n.jpg: Wegen durchgemachter Epididymitis beidseits und rezidivierender Miktionsstörungen (Dysurie und abrupter Unterbruch der Miktion) ergänzende Untersuchungen. Bei der Urethroskopie von der hinteren Harnröhre abgehender Hohlraum; Kontrastmitteldarstellung desselben mittels Ureteren- und Ballonkatheter. Dieser setzt sich in ein schlauchförmiges Gebilde fort, das sich am kranialen Ende aufweitet.
mikt_6d_n.jpg: Laparotomie mit Blick auf den mit einem Haltefaden angespannten Uterus. Blase durch breiten Hacken verdeckt und nach vorne verlagert.
mikt_6e_n.jpg: Nach Exzision dieses 10 Zentimeter langen Gebildes keine Miktionsstörungen mehr. Unten Uterus mit rudimentärenTuben, oben Vagina.
mikt_6a_n.jpg bis mikt_6e_n.jpg: Es handelt sich um eine Utrikuluszyste, die sich wegen einer postoperativen Urethrastenose (an der Anastomosen zwischen ursprünglicher Urethra und rekonstruierter distaler Harnröhre) und einer kranial der Utrikuluszyste persistierenden Vagina und Uterus stark vergrössern konnte; diese hat durch Kompression auf den Blasenhals zu den beschriebenen Miktionsstörungen geführt. Bei schweren Hypospadieformen findet sich in einem hohen Prozentsatz ein nachweisbarer Utriculus prostaticus, in einem Teil der Fälle in Form einer Utrikuluszyste und selten in Form zusätzlich perisistierender Müllerstrukturen wie im vorliegenden Fall zufolge Anti-Müller-Hormonmangels.
Dieser Fall illustriert die Notwendigkeit, bei schweren Hypospadieformen mittels MCUG einen Utriculus prostaticus nachzuweisen und bei Vorliegen einer Zyste diese vor einer Urethrarekonstruktion zu exzidieren.
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