Formen Nr.1 (VUR)
IVU und MCUG bei einem knapp 6jährigen Mädchen mit Reflux vor (links) und nach (rechts) Operation.
Vor der Operation können ein oberer und ein unterer Nierenanteil mit vollständig bis zur Blase getrennten oberen Harnwegen gesehen werden; im MCUG füllt sich nur der Ureter und das Nierenbeckenkelchsystem des unteren Nierenanteils.
Nach der Operation zeigen die beiden Harnleiter scheinbar eine gemeinsame Endstrecke; im MCUG füllt sich der Ureter und das Nierenbecken des unteren Nierenanteils nicht mehr.
Es handelt sich um eine Doppelniere links mit getrennt in die Blase mündenden Ureteren (=Ureter duplex). In mehr als 90 Prozent dieser Fälle findet sich eine Inkompetenz der vesiko-ureteralen Klappe der unteren Niere zufolge Lateralisation des Ostiums.
Es handelt sich dabei um einen primären Reflux zufolge Ostiumanomalie; Beispiele für andere Gründe für einen primären Reflux sind Reifungsverzögerung und Zystitiden.
Mit dem Wachstum oder der medikamentösen Behandlung der Zystitis verschwindet der Reflux im Gegensatz zum Reflux bei Ostiumanomalie.
Bei der Ureterozystoneostomie en bloc werden die beiden Ostien und distalen Ureteren aus der Blasenwand herausgelöst, wenn nötig etwas reseziert und gemeinsam reimplantiert; die dadurch verursachte Annäherung der Harnleiter kann den Eindruck einer gemeinsamen Endstrecke erwecken.
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