Zystische Nierenmissbildung (DD HWI/Abdominaltumor)

harn_27a_n.jpg/ harn_27b_n.jpg: Präparate eines knapp 4jährigen Mädchens mit rezidivierenden Harnwegsinfekten. harn_27a_n.jpg: 6 Zentimeter langes multizystisches Gebilde mit nicht eindeutig erkennbarem Nierenbecken und Ureter. harn_27b_n.jpg: 6 Zentimeter langes Ureterstück, wobei der von der Blase präoperativ eingeführte Ureterenkatheter das kraniale Ende etwas perforiert hat. harn_27a_n.jpg/ harn_27b_n.jpg: Es handelt sich um eine multizystische Nierendysplasie der linken Seite (auch aplastische Zystenniere genannt) mit kranial blind endendem Ureter der gleichen Seite ohne Verbindung zur Niere.
Aplastische Zystennieren können wegen der begleitenden Fehlbildungen Ursache von Harnwegsinfekten sein; in diesem Fall wegen vesiko-ureteralem Reflux bei Ostiumanomalie in den Ureterstumpf. Auch ein Reflux oder andere Missbildungen auf der Gegenseite sind möglich.
Bei aplastischen Zystennieren wird das Vorgehen kontrovers abgehandelt. Ein grosser raumbeanspruchender ‚Abdominaltumor’ zufolge aplastischer Zystenniere beim Neugeborenen wird initial oder bei Persistenz (beachte im vorliegenden Fall Grösse der Masse trotz des Alters der Patientin) besser reseziert.
Auf jeden Fall müssen Begleitfehlbildungen prompt angegangen werden, da es sich um einen einnierigen Patienten handelt.