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 Massen, Fisteln und Hautabnormitäten am Rücken - Kinderchirurgie
                      Massen, Fisteln und Hautabnormitäten am Rücken - Kinderchirurgie                 Massen, Fisteln und Hautabnormitäten am Rücken.    Minimal spinal dysraphism (Spina bifida occulta).Klicken Sie auf die Bilder für Details        Vorkommen. Mehr   als 25% der Inzidenz von Anenzephalie, Enzephalo- und Myelomeningozelen zusammen,   welche für die Schweiz 1 auf 1000 Geburten geschätzt wird. Klinische Bedeutung. Während   die obgenannten Neuralrohrdefekte dank einer präkonzeptionellen Folsäure-Prophylaxe   und vor allem wegen der pränatalen Diagnostik selten geworden sind, finden   die mit Minimal spinal dysraphism bezeichnete Sonderform eines Neuralrohrdefektes   eine vermehrte Beachtung.   Bei äusserlich verhältnismässig   geringen Befunden finden sich intraspinal Missbildungen, die im Laufe des Wachstums   zu progressiven neurologischen Ausfällen führen können.   I.d.R.   besteht keine pränatale Erfassung, und auch postnatal wird diese Form von Neuralrohrdefekt   nicht erkannt, wenn nicht danach gesucht oder bei neurologischen Ausfällen   nicht daran gedacht wird.     Aetiologie.     Die Aetiologie ist analog der Myelomeningozele   multifaktoriell: Kombination zwischen familiärer Bereitschaft und in der   Frühschwangerschaft wirksam werdenden äusserlichen Noxen.      Pathologie, anatomische   Formen .Illustrationen    a) Lipomyelomeningozele.   Isolierte intraspinale Lipome.   b) Verdicktes Filum terminale, Tiefstand   des Konus medullaris. c) Duraadhäsionen des Konus. d) Dermalsinus   zum Intraduralraum mit/ohne intraspinaler Dermoid- oder Epidermoidzyste.   Oft trifft man auf beliebige Kombinationen dieser Hauptformen. Dazu gehören wahlweise auch   Diastematomyelie, anteriore Myelomeningozele, Spina bifida occulta und andere   Wirbel- und Sakrummissbildungen.Details konsultieren    Pathophysiologie.      Die primäre Missbildung   führt infolge Kompression und Zug am Konus im Laufe des Wachstums oder anlässlich   von Traumata zu progredienten oder akuten neurologischen Ausfällen.          Klinisches   Bild (Anamnese, Befunde, clinical skills).Illustrationen     In mehr als 2/3 finden sich   äusserlich erkennbare Hautbefunde lumbosakral. Diese sind abklärungsbedürftige   Indizien. Die orthopädischen Befunde und die neurologischen Ausfälle   betreffen asymmetrisch die Beine, das Gesäss und/oder den Rücken.   Oft sind sie nicht von Anfang an vorhanden. Beispiele dafür sind einseitige   therapieresistente Fussdeformität oder Lumbago; ferner Atrophie von einzelnen   Muskeln oder Spastizitätszeichen. Dazu kommen Miktions- und/oder Defäkationstörungen   wie Inkontinenz oder chronische Obstipation. Details konsultieren     Natürlicher Krankheitsverlauf.     Mit zunehmendem Alter werden   die meisten Patienten frühestens jenseits dem Neugeborenenalter oder spätestens   als Erwachsene symptomatisch. Im Einzelfall ist eine Voraussage nicht möglich.   Bei Unkennntnis des Krankheitsbildes besteht die Gefahr, dass jedes Symptom vom   dafür zuständigen Spezialisten behandelt wird; z.B. Fussdeformität   von einem Kinderorthopäden, Inkontinenz von einem Kinderurologen und so fort.       Differentialdiagnose.Illustrationen    Die Differentialdiagnose   hängt ab von den äusserlich erkennbaren Hautbefunden und von den neurologischen   Ausfallserscheinungen.   Es sind dies vorallem der Dermalsinus, das Steissteratom,   die Myelomeningozele ohne/mit Lipom bzw. die Meningozele.Details konsultieren     Ergänzende Untersuchungen.Illustrationen     Beim Vorliegen   äusserlich erkennbarer Hautbefunde: exakte orthopädische und neurologische   Untersuchung und Miktions- und Defäkationsanamnese.  Konventionelle Aufnahmen   der Wirbelsäule und des Sakrums.  Bei Neugeborenen Ultraschall der Lumbosakralregion   mit Einsicht in den Spinalkanal.  Danach oder beim älteren Kind: MRI.   Bei Nachweis eines Minimal spinal dysraphism in der Bildgebung, und bei Vorliegen   neurologischer Ausfälle zusätzlich: Urodynamikuntersuchungen, anorektale   Druckmessung inkl. Bildgebung der Harnorgane und des Anorektums und ggf. apparative   neurologische Untersuchungen. Diese dienen ökonomisch angewandt auch   der Verlaufkontrolle.Details konsultieren     Therapie.Illustrationen     Bei gesicherter   Diagnose ohne und mit neurologischen Ausfällen: Revision mit Entfernung der   zu Kompression und Zug bzw. Tethering führenden Elemente oder Behebung der   zu anderen Komplikationen führenden Missbildungen (z.B. Intraspinaler Dermalsinus   oder Dermoidzyste mit der Gefahr einer aszendierenden Meningitis oder eines intraduralen   Abszesses). Die Operation setzt die entsprechenden Kenntnisse der anatomisch möglichen   Missbildungen voraus und sollte mit Vergrösserung und unter Monitorisierung   der Konusfunktion erfolgen.   Bei neurologischen Ausfällen konservative   und operative rehabilitative Massnahmen z.B. Physiotherapie und Sehnenverlagerungen,   Blasentraining und Chemotherapie usf. Details konsultieren     Prognose.      Es scheint, dass bei asymptomatischen Säuglingen, die im ersten Trimenon operiert werden, später keine Symptome   auftreten. Bei den Symptomatischen wird bei 2/3 der Zustand wie vorher aufrechterhalten,   und in einem Drittel kommt es entweder zur Verbesserung oder Verschlechterung.                      		
       
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