Hämatemesis, Erbrechen Gastro-ösophagealer Reflux |
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Vorkommen | |
Gastro-ösophagealer Reflux zählt zu den häufigsten Gründen einer Hämatemesis im 1. Lebensjahr: Es finden sich Streifen frischen Blutes und/oder hämatinisierte, bräunliche Blutbeimengungen im Erbrochenen. | |
Klinische Bedeutung | |
Dieses
Leitsymptom ist ein Indiz dafür, dass der vermutete gastro-ösophageale
Reflux von klinischer Relevanz ist (Refluxösophagitis). Generell ist der
gastro-ösophageale Reflux eine der häufigsten Ursachen des Erbrechens im Säuglingsalter. | |
Aetiologie | Illustrationen |
Es handelt sich um eine Reifungsstörung, oder seltener um eine angeborene kardiofundale Fehlanlage, welche zur Inkompetenz des gastro-ösophagealen Übergangs bzw. Verschlussmechanismus führt, so dass Nahrung und saurer Magensaft in den Oesophagus hoch- und evtl. in den Larynx und die Luftwege übertritt. | Details konsultieren |
Pathologie, anatomische Formen | Illustrationen |
Der geschilderte Vorgang
kann durch eine Bildgebung mit Kontrastmittel oder mit Isotopenverabreichung reproduziert
und mit einer pH-Metrie indirekt nachgewiesen werden. | Details konsultieren |
Pathophysiologie | |
Die Pathophysiologie ist verschieden je nach Form eines komplizierten gastro-ösophagealen Refluxes. | |
Klinisches Bild (Anamnese, Befunde, clinical skills) | Illustrationen |
Ab dem 1. Lebenstag, während
oder nach der Nahrungsverabreichung erfolgt repetitives Herausgeben (ggf. unter Druck
im Bogen) mit saurem Beigeschmack. Bei Übergang zu Beikost (speziell für Säuglinge hergestellte Lebensmittel in Breiform) und später Essen vom Tisch sowie zunehmende
Vertikalisierung (Sitzen, Stehen) tritt eine Besserung ein. | Details konsultieren |
Natürlicher Krankheitsverlauf | Illustration |
Sich selbst überlassen kommt es
in ca. 60% zum Verschwinden der Symptome zufolge Ausreifung des gastro-ösophagealen
Antirefluxmechanismus. Ein Teil der Patienten bleibt bis ins 5. Dezennium symptomarm. | Details konsultieren |
Differentialdiagnose | Illustrationen |
Entsprechend der Differentialdiagnose des Erbrechens, Regurgitierens und der Dysphagie. Beim komplizierten gastro-ösophagealen Reflux richtet sich die Differentialdiagnose nach dem jeweiligen Leitsymptom wie Blutabgang aus dem Anus, Symptome der Atemorgane beim Säugling und älteren Kind, Schiefhals und akutes Abdomen. Bei Hämatemesis sind zu denken an: Blut der Mutter, erosive Gastritis, Ulkus, Magensonde beim Neugeborenen und Säugling; verschlucktes Blut wegen Epistaxis, operativer und instrumenteller Eingriffe, Trauma beim älteren Kind. | Details konsultieren |
Ergänzende Untersuchungen | Illustrationen |
24 Stunden-pH-Metrie:
pH weniger als 4 in mehr als 5% (10%) der Messzeit abnorm (Sensitivität 100
und Spezifität 94%). | Details konsultieren |
Therapie | Illustrationen |
Reiner gastro-ösophagealer
Reflux: Konservative Behandlung über zeitlich limitierte Periode (kleine,
häufige Mahlzeiten, Nahrungseindickung, Schräglage des Bettchens. Bei
schweren Formen H2-Blocker). | Details konsultieren |
Prognose | |
Für die konservative Therapie gibt es keine Langzeitstudien bis ins Erwachsenenalter. Nach Fundoplikatio sind Erbrechen, Gedeihstörungen und rezidivierende Atemwegsinfekte in ca. 90% behoben. Refluxrezidive treten in ca. 10%, höher bei neurologischen Leiden, auf.
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