Volvulus (DD Invagination)

anus_20a_n.jpg: Operationssitus bei einem 3 Tage alten Mädchen mit unvermittelt aufgetretenem galligen Erbrechen, anfallsweisen Bauchschmerzen und Melaena. Die voluminösen Dünndarmschlingen sind an der Basis im Bereich des Mesenterialstieles im Uhrzeigersinn verdreht. Die Farbe der Darmschlingen ist noch vital. anus_20b_n.jpg: Operationssitus bei einem 5 Monate alten Mädchen mit analoger Vorgeschichte wie in anus_20a_n.jpg. Dunkelrot bis schwarz verfärbte Dünndarmschlingen sind sichtbar. anus_20a_n.jpg / anus_20b_n.jpg: In beiden Fällen handelt es sich um einen Dünndarmvolvulus. Obschon häufig eine äussere Duodenalobstruktion oder eine tiefer gelegene Obstruktion das klinische Bild beherrscht, muss bei Vorliegen einer akut aufgetretenen Melaena immer an die Möglichkeit eines Dünndarmvolvulus gedacht und rasch gehandelt werden, soll ein irreparabler ischämischer Dünndarmschaden wie in anus_20b_n.jpg vermieden werden. Der Volvulus des Dünndarms ist ein Beispiel für zahlreiche Pathologien, die zwar nicht unbedingt eine himbeergeleeartige Stuhlentleerung nachsichziehen, aber wegen der Melaena (sofern sie vorhanden ist) in die weitere Differentialdiagnose einer Invagination miteinbezogenwerden müssen. anus_20c_n.jpg: Ablauf der normalen fetalen Darmdrehung von der vierten bis zwölften Fetalwoche. Die in der vierten bis fünften Fetalwoche in der Sagittalebene liegende primitive Darmschleife dreht sich bis zur zwölften Woche um 3 mal 90 Grad im Gegenuhrzeigersinn und es folgen noch Verklebungsvorgänge an der hinteren Bauchwand. Bleibt diese Drehung teilweise aus, erfolgt sie in der falschen Richtung oder Fehlen die Verklebungen, liegt eine Darmlageanomalie vor und die Basis des Mesenterialstieles ist schmal, sodass eine Dünndarmvolvulierung jederzeit erfolgen kann (bevorzugt im ersten Lebensmonat oder ersten Lebensjahr). Sogenannte Darmlageanomalien zählen zu den häufigsten Ursachen eines Volvulus.