Schmerzhafte Leistenschwellung (DD Inguinalhernie)

swel_21a_n.jpg/ swel_21b_n.jpg: Operationssitus bei einem Kleinkind mit mehr als 24 Stunden bestehender, schmerzhafter Leistenschwellung links. swel_21a_n.jpg: Nach inguinaler Hautinzision: Vor dem äusseren Leistenring wird eine dunkelrot bis schwarz verfärbte Masse sichtbar. swel_21b_n.jpg: Nach Darstellung der Samenstrangefässe und des vas deferens: Unveränderte Verfärbung der Masse. Die Präparation erfolgt zum Ausschluss eines zusätzlichen Bruchsackes und zum Längengewinn. Bei gut ausgebildetem subkutanem Fettgewebe ist keine entzündliche Hautreaktion sichtbar. swel_21a_n.jpg/ swel_21b_n.jpg: Es handelt sich um eine Hodentorsion bei präfaszialer Hodenektopie links. Hoden und Nebenhoden sind irreversibel durchblutungsgeschädigt (der Finger zeigt auf den Hoden, darüber Nebenhoden).
Hodentorsionen kommen bei Kryptorchismus häufiger vor als bei regelrecht liegendem Hoden. Diese Konstellation kann eine Differentialdiagnose eines inkarzerierten Leistenbruches sein. Im Gegensatz zum Fallbeispiel liegt der Hoden bei inkarzerierter Inguinal- oder Inguinoskrotalhernie an normaler Stelle (kein leeres Skrotum). Bei Inguinoskrotalhernie kann der Hoden allenfalls schwierig abgrenzbar sein.
Bei Früh- und Neugeborenen mit häufigem Hodenhochstand kann dieser auch ohne Torsion eine wichtige Differentialdiagnose einer irreponiblen oder inkarzerierten Inguinalhernie sein.