Fremdkörperingestion (Differentialdiagnose)

regu_18a_n.jpg: Wegen chronischer Dysphagie und Regurgitation wurde bei diesem 9.5-jährigen Mädchen eine Oesophaguspassage durchgeführt: rechts im Bild Kontrastmittelaussparung im distalen Oesophagus, die dem bei der Oeosophagoskopie extrahierten Fremdkörper links im Bild entspricht. regu_18b_n.jpg/ regu_18c_n.jpg: Bei diesen beiden Kindern stand ein chronisches Erbrechen mit mangelhafter Ernährbarkeit im Vordergrund. regu_18b_n.jpg: Bei dem 12jährigen Mädchen mit Trichotillomanie wurde eine obere Magendarmpassage durchgeführt; diese zeigte die ausgerissenen und fortlaufend geschluckten Haare als Füllungsdefekt im Magen. regu_18c_n.jpg: Bei dem 14 1/2jährigen geistig behinderten Knaben analoges Vorgehen. regu_18b_n.jpg / regu_18c_n.jpg: Sowohl der Trichobezoar (ausgerissene und verschluckte Haare) in regu_18b_n.jpg als auch die in der Nierenschale gesammelten Fremdkörper in regu_18c_n.jpg mussten durch eine Gastrotomie entfernt werden.
Akzidentell verschluckte Fremdkörper werden vorallem bei älteren Säuglingen und Kleinkindern beobachtet. Ein Teil davon wird in der akuten Phase wegen der Beobachtung des Ereignisses, des Fehlens eines möglichen Corpus delicti oder wegen eines Erstickungsanfalles, Würgens und nachfolgender Hypersalivation und Trink- und Schluckverweigerung entdeckt. Bei röntgendichtem Fremdkörper wird die Diagnose mit einer Leeraufnahme, bei nicht-röntgendichten mit einer oberen Magendarmpassage wie in regu_18a_n.jpg und regu_18b_n.jpg entdeckt.
Der Fremdkörper kann auch lange Zeit unentdeckt vor Ort bleiben wie in regu_18a_n.jpg bis regu_18c_n.jpg, bis wegen chronischer Beschwerden wie oben geschildert Abklärungsuntersuchungen veranlasst werden.
Erbrechen, Regurgitieren und Dysphagie wegen steckengebliebener Fremdkörper sind in der Regel bei der hypertrophischen Pylorusstenose wegen des verschiedenen Erkrankungsalters keine Differentialdiagnose. Ab dem späteren Säuglingsalter muss man jedoch bei Erbrechen, Regurgitieren und Dysphagie immer an Fremdkörper denken; das gleiche gilt für nicht weiter berücksichtigte Verätzungen des oberen Magendarmtraktes. Verschluckte Fremdkörper werden jenseits dem Kleinkindesalter vorallem aus psychischen Gründen beobachtet (Trichotillomanie, geistige Behinderung, Selbstverstümmelung, Suizidversuch und andere).