Differentialdiagnose (M. Hirschsprung)

Differentialdiagnose der chronischen Obstipation, welche ein wichtiges Leitsymptom des Megacolon congenitum darstellt.
Eine chronische Obstipation kann wie folgt definiert werden: Dauer mehr als 1 Monat, fehlende Stuhlentleerung mehr als 3 Tage, harte, ziegenkotartige oder lehmige und übelriechende Stühle, tastbare Stuhlmassen.
Je nach Alter und Präsentationsform des Morbus Hirschsprung finden sich neben derjenigen der chronischen Obstipation andere Differentialdiagnosen; nämlich Neugeborenenileus, Enterokolitis, toxisches Megakolon und Gedeihstörungen.
Die Liste der Differentialdiagnosen beginnt mit Krankheitsbildern der Neugeborenenperiode, wo fuktionelle Stuhlverhaltungen vorkommen. Es folgen angeborene Missbildungen wie Innervationsstörungen des Dickdarmes, wobei die Unreife $$obst_3??££des intramuralen Nervenplexus§§ oft nicht vermerkt ist. Ein Teil der Analsphinkterachalasien und der Rektumstenosen können erworben sein; auch die Anteropositio ani entwickelt sich erst allmählich zum Vollbild der Stuhlentleerungsstörung. Auch nach Operationen bei anorektalen Missbildungen oder bei Morbus Hirschsprung können sich chronische Obstipationen einstellen.
Bevor der Begriff ‚idiopathische Obstipation’ vergeben wird, sind die zahlreichen pädiatrischen Ursachen einer chronischen Obstipation auszuschliessen (Ludwig S. Constipation. In: Fleischer G, Ludwig S et al. Textbook of pediatric emergency medicine. Baltimore: Williams & Wilkins, 1983).